Von Monolithen zu Microservices: Ein Leitfaden zur Cloud-Modernisierung
18.09.2024

Die Digitalisierung und die steigenden Anforderungen an Skalierbarkeit und Flexibilität zwingen Unternehmen dazu, ihre bestehenden IT-Infrastrukturen zu modernisieren. Viele Organisationen arbeiten noch mit monolithischen Architekturen, die in der Vergangenheit gut funktioniert haben, aber heute oft ineffizient sind. Der Umstieg auf Microservices bietet eine moderne Alternative, um die Flexibilität und Skalierbarkeit der Anwendungen zu verbessern.
In diesem Leitfaden zeige ich dir, was der Unterschied zwischen monolithischen Architekturen und Microservices ist, welche Vorteile die Umstellung bietet und wie du die Transformation erfolgreich gestalten kannst.
Was ist eine monolithische Architektur?
Eine monolithische Architektur bezeichnet ein großes, in sich geschlossenes Softwaresystem, in dem alle Funktionen und Komponenten einer Anwendung eng miteinander verbunden sind. Solche Systeme sind oft als „Single Codebase“ konzipiert und laufen als eine Einheit. Das bedeutet, dass alle Funktionen – von der Benutzeroberfläche über die Datenbankanbindung bis hin zur Geschäftslogik – in einer großen Anwendung integriert sind.
Nachteile von Monolithen:
1. Skalierbarkeit: Skalierung ist oft schwierig, da du die gesamte Anwendung hochskalieren musst, selbst wenn nur ein kleiner Teil der Anwendung stark beansprucht wird.
2. Komplexität: Änderungen am Code oder neue Features können die gesamte Anwendung betreffen, was die Entwicklungs- und Testzyklen verlangsamt.
3. Wartung: Bei großen monolithischen Systemen kann es herausfordernd sein, Fehler zu finden und zu beheben, da alle Komponenten eng miteinander verbunden sind.
Was sind Microservices?
Microservices hingegen zerlegen eine Anwendung in eine Reihe kleinerer, unabhängiger Dienste. Jeder Dienst erfüllt eine spezifische Aufgabe und kann unabhängig von den anderen skaliert, entwickelt und bereitgestellt werden. Diese Dienste kommunizieren über APIs miteinander und bieten eine hohe Flexibilität bei der Entwicklung und Skalierung.
Vorteile von Microservices:
1. Skalierbarkeit: Du kannst nur die Dienste skalieren, die es benötigen, was zu einer effizienteren Ressourcennutzung führt.
2. Flexibilität: Teams können an verschiedenen Microservices gleichzeitig arbeiten, was die Entwicklungsgeschwindigkeit erhöht und die Einführung neuer Funktionen beschleunigt.
3. Fehlerisolierung: Probleme in einem Dienst beeinträchtigen nicht zwangsläufig die gesamte Anwendung, was die Zuverlässigkeit erhöht.
4. Technologievielfalt: Teams können für jeden Microservice die beste Technologie wählen, anstatt an eine einzige Technologie für die gesamte Anwendung gebunden zu sein.
Schritte zur Modernisierung von Monolithen zu Microservices
1. Analyse der bestehenden Architektur
Bevor du mit der Umstellung beginnst, solltest du eine gründliche Analyse deiner aktuellen monolithischen Architektur durchführen. Identifiziere die wichtigsten Funktionen und Komponenten der Anwendung und prüfe, welche Teile potenziell in Microservices umgewandelt werden können.´
2. Definiere klare Schnittstellen und APIs
Microservices erfordern gut definierte APIs, über die die Dienste miteinander kommunizieren. Definiere, wie die verschiedenen Microservices miteinander interagieren und welche Daten sie austauschen müssen. Dies ist der Schlüssel zur erfolgreichen Migration.
3. Schrittweise Migration
Anstatt den gesamten Monolithen auf einmal zu zerlegen, beginne mit der Migration einzelner Komponenten. Wähle zunächst weniger kritische Funktionen aus, um die Transformation zu testen und erste Erfahrungen zu sammeln.
4. Automatisierung und CI/CD einführen
Die Bereitstellung und Verwaltung von Microservices erfordert eine hohe Automatisierung. Implementiere ein Continuous Integration/Continuous Deployment (CI/CD)-System, um die Bereitstellung und Updates der Microservices effizient und sicher durchzuführen.
5. Überwache und optimiere
Sobald die ersten Microservices in Betrieb sind, solltest du diese kontinuierlich überwachen, um Engpässe zu identifizieren und die Leistung zu optimieren. Tools wie Prometheus, Grafana oder AWS CloudWatch können dir helfen, die Performance der Microservices zu überwachen und proaktiv Probleme zu lösen.
Herausforderungen bei der Migration zu Microservices
Obwohl Microservices viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Herausforderungen, die du im Blick haben solltest:
• Komplexität der Infrastruktur: Durch die Zunahme von Diensten steigt auch die Komplexität der Infrastruktur. Hier können Container-Orchestrierungstools wie Kubernetes helfen.
• Datenkonsistenz: In einem monolithischen System greifen alle Funktionen auf dieselbe Datenbank zu. Bei Microservices kann es jedoch notwendig sein, eine dezentrale Datenhaltung zu implementieren, was zusätzliche Anforderungen an die Datenkonsistenz stellt.
• Kommunikation zwischen Diensten: Microservices kommunizieren über APIs, was die Latenz erhöhen und Fehlerquellen einführen kann. Eine robuste API-Strategie ist hier entscheidend.
Fazit
Die Migration von Monolithen zu Microservices ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die ihre Cloud-Strategie modernisieren und die Vorteile von Flexibilität, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit nutzen möchten. Mit einer gut durchdachten Strategie und einem schrittweisen Ansatz lässt sich der Übergang erfolgreich meistern. Die Umstellung mag zunächst komplex erscheinen, aber die langfristigen Vorteile machen den Aufwand mehr als wett.
Wenn du daran interessiert bist, deine bestehende IT-Architektur zu modernisieren oder eine individuelle Cloud-Strategie zu entwickeln, stehe ich dir gerne beratend zur Seite. Lass uns gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung moderner und effizienter IT-Infrastruktur gehen!
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